2018-International Year of Clean and Healthy Planet

Das Jahr 2018 steht international unter dem Motto „Year of Clean and Healthy Planet“ .

Angesichts vieler Umweltprobleme, die zeigen, dass unser Heimatplanet längst kein „sauberer und gesunder Planet“ mehr ist, kann man hoffen, dass das Bewusstsein für diese Probleme in vielen Menschen wieder wachgerufen, gebildet oder gefördert wird.

Auf dieser Seite wurden ein paar der dringengendsten Umweltprobleme in diesem Zusammenhang zusammengefasst:

Plastik-Müll in den Weltmeeren

Jedes Jahr landen etwa 8-9 Tonnen (!!) Plastikmüll in denOzeanen. Meeresströmungen treiben große und kleine Plastikpartikel zusammen und es bilden sich riesige „Plastik-Inseln„. Weltweit wabbern vermutlich fünf solcher Plastikinseln in den Meeren: Im Nord- und Südpazifik, im Nord- und Südatlantik und im Indischen Ozean. Das Trügerische ist dabei auch, dass diese Plastik-Inseln von oben nicht unbedingt sichtbar sind: der Müll schwebt unter der Oberfläche und das Ausmaß wird erst sichtbar, wenn man Proben aus dem Meer entnimmt.

Für die Tierwelt ist der Plastikmüll fatal: Meeresschildkröten verwechseln Plastiksackerl mit ihrer Nahrung: Quallen und verhungern bei vollem Magen; Babyalbatrosse sterben mit durchlöchertem Magen, nachdem sie mit Plastik-Abfällen gefüttert wurden.

Auch Wale werde Opfer des Plastikmülls. So verendete im Februar letzten Jahres ein Cuvier-Schnabelwal in Norwegen. In Andalusien strandete 2012 ein verendeter Pottwal, er hatte 17kg Plastik im Magen. Die Plastikplanen stammten vermutlich von den Gewächshäusern.

Fische verwechseln Plastik mit Plankton (im Meer schwebende Kleinstlebewesen wie Algen oder kleine Krebstierchen), kein Wunder, wenn man bedenkt, dass 6 mal mehr Plastik in den Meeren treibt als Plastik!

Manche Bestandteile im Plastik haben hormonähnliche Wirkung (östrogenartig- sind also weiblichen Geschlechtshormonen ähnlich), so kam es schon zu Verweiblichung bei manchen Fischarten. Der Plastikmüll gelangt letztlich in die Spitze der Nahrungskette. Der Mensch steht an der Spitze der Nahrungskette, somit nehmen wir über Speisefische aus den Ozeanen natürlich auch jede Menge Plastikmüll- und somit hormonähnliche Stoffe in uns auf (die wir natürlich auch im Alltag über Kunststoff-Verpackungen wie Plastikflaschen und schon im Babyalter über Spielzeug, Schnuller und Babyflaschen in uns aufnehmen).

Neben der hormonähnlichen Wirkung werden manche Kunststoff-Bestandteile auch mit Krebs in Zusammenhang gebracht.

Beim Plastikmüll im Meer unterscheidet man zwischen Mikroplastik und größeren Bestandteilen. Größere Bestandteile gelangen durch achtlosen Umgang mit Müll (weltweit werden circa 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden, die Hälfte davon Plastik), aber auch Kosmetika enthalten noch immer Mikroplastik (Peeling, Putzkörperchen in Zahnpasten) und auch beim Waschen von z.B. Fleecepullis gelangt Mikroplastik in die Meere, da diese kleinen Plastikpartikel nicht von den Kläranlagen aufgehalten werden können.

Greenpeace hat eine Pedition gegen den Plastik-Wahnsinn in den Weltmeeren gestartet:

Pedition von Greenpeace gegen den Plastikmüll

Kaum Luft zum Atmen: Luftverschmutzung

Europaweit wird die Güte der Luft durch verschiedenste Maßnahmen besser. Aber noch in vielen Regionen der Welt ist die Luft- besonders in Städten so verdreckt, dass einem die Luft zum Atmen wegbleibt; Atemwegserkrankungen wie Asthma, aber auch Lungenkrebs können die Folgen sein.

Die wichtigsten Luftschadstoffe:

 Luft-schadstoff  Ursprung  Folgen
 CO2 Verkehr und Industrie- bei der Verbrennung (fossiler) Rohstoffe  CO2 ist nicht giftig, aber klimawirksam. CO2 und andere klimawirksame Gase wie Methan wirken wie ein Treibhaus. Bei zu hohen CO2 Konzentrationen steigen die Temperaturen weltweit, was zu einem Klimawandel führt

Mit Regen und Nebel kann CO2 zu Kohlensäure reagieren.

(Sauer Regen, Verlagerung der Ozeane)

 CO Verkehr und Industrie- bei der Verbrennung (fossiler) Rohstoffe  Manchmal verbrennen Rohstoffe nicht vollständig und es entsteht CO (Kohlenstoffmonoxid. CO ist hochgiftig. Durch defekte Gasthermen etc. ereignen sich jedes Jahr Unfälle mit oft tödlichen CO-Vergiftungen.
 NOx  Verkehr und Industrie- bei der Verbrennung (fossiler) Rohstoffe  Stickstoff ist Bestandteil aller lebender Zellen. Somit gelangen bei der Verbrennung (fossiler) Rohstoffe auch Stickstoff-Verbindungen in die Atmosphäre.

Man findet Stickstoffdioxid, neben Stickstoffmonoxid.

Beide sind giftig, wobei NO2 als problematische gilt als NO.

Bei starker Sonneneinwirkung reagiert NO2 mit dem Luftsauerstoff: Ein Sauerstoffatom von NO2 verbindet sich mit einem Sauerstoff-Molekül. Es entstehen Ozon (O3) und NO. Ozon reizt die Atemwege und Augen und ist an heißen Sommertagen besonders für Kinder, alte Menschen und menschen mit Atemwegserkrankungen problematisch. An heißen Sommertagen spricht mn deshalb oft von „Sommersmog“ oder „Ozonalarm“. Man sollte dann um die Mittagszeit im Haus bleichen, Sport in die Abendstunden verlegen und das Auto stehen lassen

Stickstoffoxide können mit Regenwasser und Nebel auch zu Salpetersäure reagieren (Sauer Regen, Verlagerung der Ozeane).

 SO2    Schwefel ist ein weiterer Bestandteil lebender Zellen. Bei der Verbrennung von Kohle oder Erdöl gelangen auch Schwefelverbindungen in die Luft. SO2 ist ein giftiges Reizgas und reizt die Atemwege. SO2 verbindet sich aber auch mit Wasser (Regen, Nebel) zu Schwefelsäure oder Schwefeliger Säure, was zu saurem Regen führt.

Filter in Fabrikschloten bzw. die Entschwefelung von Trebstoffen hat das Problem der SO2 Belastung und letztlich aus das Problem „Saurer Regen“ deutlich minimiert

 Fein-staub    Bei der Verbrennung von z.B. Diesel entstehen auch feinste Rußpartikel. in modern Autos werden diese Partikel zum Großteil von Feinstaubfiltern herausgefiltert. In vielen Großstädten dieser Erde (Peking, Mexiko City) stellt die Feinstaubbelastung ein immenses (Gesundheit)-Problem dar. Viele Menschen erkranken an Asthma und auch Lungenkrebs kann eine Folge sein.
Bienensterben/Gifte in der Nahrung

HonigbieneBienensterben/Gifte in der Nahrung

Die industrielle Landwirtschaft setzt leider noch immer stark auf giftige Pestizide und Pflanzenschutzmitteln. In den riesigen Monokulturen (Agrarwüsten) fehlen natürliche Feinde der Schädlinge, wie etwa Vögel, Schädlinge vermehren sind demnach rasant.

Um die nur auf hohe Erträge gezüchteten Pflanzen zu schützen (alte Sorten sind oft wesentlich robuster gegenüber bestimmte Schädlinge und zudem bestens an regionale Böden und Klimaverhältnisse angepasst- werfen aber weniger Ertrag ab) werden auch von heimischen Landwirt/innen Gifte ausgebracht.

Besonders umstritten ist dabei Glyphosat, produziert vom Unternehmen Monsanto, welches auch als Bienengit bekannt wurde und als einer der Hauptverusacher des Bienenstebens genannt wird.

Neben Glyphosat werden auch noch weitere Pestizide eingesetzt. Viele dieser Giftstoffe wirken negativ auf unser Hormonsystem oder können auch Krebs verursachen.

Eisbär

Eisbär

Klimawandel- wenn die Erde Fieber hat

Klimawirksame Abgase wie CO2 oder Methan heizen die Temperaturen auf der Erde immer weiter auf.

Dabei ist der sogenannte Treibhauseffekt für das Leben auf der Erde notwendig. Die klimawirksamen Gasen wirken so wie das Glasdach eines Treibhauses: UV-Licht kann passieren, abgestrahlte Wärme wird aber zum Teil wieder zurückreflektiert, so heizt sich die Temperatur im Gewächshaus auf- aber auch auf der Erde. Bis zu einem gewissen Grad ist das (über)lebenswichtig auf der Erde- ohne Treibhauseffekt lägen die Temperaturen auf der Erde bei etwa -18°C.

Durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe (Erdgas, Erdöl, Kohle) gelangt immer mehr CO2 in die Atmosphäre. Neben CO2 wirken auch Wasserdampf, Methan und andere Treibhausgase. Das Treibhaus wird immer „dichter“, die globalen Temperaturen steigen. Die Folge ist der sogenannte Klimawandel mit all seinen Problemen wie Abschmelzen der Polkappen und Ansteigen der Meere.

Folgen des Klimawandels sind:

  1. Inselstaaten wie die Malediven oder Palau sind akut in ihrer Existenz bedroht, da die flachen Inseln im Meer verschwinden werden
  2. Korallenriffe schützen viele Küsten vor der Brandung. Korallenriffe beherbergen unzählige Fischarten. Durch die Erwärmung der Meere sterben viele Korallenriffe ab.
  3. Wetterkapriolen und Extremwetter-Ereignisse: Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass der Klimawandel Extremwetter-Ereignisse begünstigt. Hurrikans, Starkregen mit Überschwemmungen oder Dürre-Kastrophen häufigen sich in den letzten Jahren und künden den kommenden Klimawandel an. Es ist zu befürchten, dass diese Ereignisse immer häufiger werden. Missernten, Wasserknappheit  und Hungerkatastrophen könnten zumindest regional weitere Folgen sein.
  4. ganz besonders betroffen vom Klimawandel sind schon jetzt ärmeren Regionen dieser Welt. Diese Regionen tragen am wenigsten zum Klimawandel bei, können aber durch katrophale Ereignisse ihre Lebensgrundlage verlieren- ein Folge könnten Kriege um verbleibende Ressourcen und Flüchtlingsströme in klimabegünstigte Regionen und Länder sein.
Was können wir tun?

Es reicht nicht zu warten, bis die Regierung(en) Plastksackerl verbieten oder Spritzmittel. Jeder von uns hat es in der Hand, selber aktiv zu werden:

Plastikmüll vermeiden, wo immer es geht: Obst offen kaufen, mit dem Einkaufskorb in den Supermarkt gehen, Wollpullover statt Fleecepullis, keine Kosmetik mit Mikroplastik kaufen.

 

Luftverschmutzung/Klimawandel: Die Heizung um 1-2°C runtergehen; öfter mal das Auto stehen lassen, dafür mit dem Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel benützen; Flugreisen vermeiden- lieber mehr mit der Bahn oder dem Bus verreisen; richtig Lüften: Stoßlüften statt Dauerkippen-nützt der guten Luft, dem Raumklima, dem Klima und der Geldbörse; Standby-Modus ausschalten- nützt dem Klima und der Geldbörse; regionale Produkte und Bioprodukte kaufen

Gifte in der Nahrung: Wer kein Gift in seiner Nahrung haben möchte, sollte auf Bioprodukte zurückgreifen. Natürlich können Giftstoffe auch über Umwege in Bio-Lebensmittel gelangen. Wer Bio kauft unterstützt nicht nur heimischen Bauern und fördert die Landschaftspflege- und somit den heimischen Tourismus, sondern betreibt aktiv Naturschutz: auch Bienen und andere Nützlinge profitieren von Landwirtschaft ohne giftiger Pestizide und Pflanzenschutzmittel. Obst und Gemüse aus biologischer Landwirtschaft hat zudem meist auch noch einen intensiveren Geschmack.

Der Griff zu regionalen Produkten hat den Vorteil, dass in Österreich viele Pestizide nicht erlaubt sind oder deren Einsatz strenger kontrolliert wird, somit kann man davon ausgehen, dass heimisches Obst und Gemüse weniger stark pestizidbelastet ist als importierte Ware (aus konventionellem Anbau).

Man kann auch umweltpolitisch aktiv werden: gegen TTIP oder CETA unterschreiben oder eine Online-Petition starten oder bestehende Online Petitionen unterstützen!

Bilder und Text: Silke Geroldinger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.