Boden
WAS IST BODEN?
…ist der oberste Bestandteil der Erdkruste
…ist ein Gemenge aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Bestandteilen
AUFGABEN DES BODENS
Im Boden werden natürliche Kreisläufe von Wasser und Luft geregelt: Filterung, Reinigung, Auf-und Abbau und Speicherung verschiedenster Stoffe. Auch der Stickstoffkreislauf ist eng an den Boden geknüpft.
Unser Boden wird auch wirtschaftlich genutzt: Er ist Grundlage für Land- und Forstwirtschaft, für die Produktion von Biomasse; Rohstofflieferant, z.B. Lehm oder Kies, Sand, Kies,Erze,…; Boden ist auch unentbehrlich für wichtige Infrastrukturanlagen.
GESCHICHTE UND KULTUR
BODENPROFIL- EIN SCHNITT DURCH DEN BODEN
- Humus (abgestorbene Pflanzen und Tiere)→ dunkel gefärbt!
- Übergangsschicht (braun) mit stark verwittertem Ausgangsgestein
- Muttergestein = ursprüngliches Gestein
BODENENTSTEHUNG
a)durch Verwitterung des Ausgangsgesteines
Regen, Wind, Kälte und Wärme zermürben über Jahrtausende das Gestein. In den Vertiefungen und Rissen sammelt sich feiner Staub. Darin können erste Pflanzen wurzeln. Tiere siedeln sich an.
b) durch Zersetzung organischen Materials (durch Bakterien, Pilze, Würmer…)
Aus den Resten von Pflanzen und Tieren bildet sich Humus. Man erkennt ihn an der dunkleren Farbe. Bald können auch größere Pflanzen und sogar Bäume Halt finden.
Boden besteht also aus den Resten des Ausgangsgesteins (=Muttergestein)sowie aus Resten von Pflanzen und Tieren. |
TEILCHENGRÖSZE
Sand- große Teilchen | Ton- kleine Teilchen |
schlecht | Wasserspeicherung | gut |
gut | Durchlüftung | schlecht |
gering | Wärmespeicherung | gut |
gut | Durchwurzelbarkeit | schlecht |
gering | Nährstoffgehalt | meist hoch |
Am besten ist daher eine Mischung aus großen und feinen Teilchen ….z. B. LEHM!
BODENORGANISMEN
Große, mit freiem Auge sichtbaren Lebewesen im Boden („Megafauna“) wie Regenwürmer, Schnecken, Wühlmäuse, und etwas kleinere („Makrofauna“): Asseln und Larven sorgen für Mechanische Zerkleinerung durch Nagen, Beißen und Kauen der Pflanzenreste. Sie belüften so den Boden und sie mobilisieren Nährstoffe.
MESOFAUNA & MIKROFAUNA
Etwas kleinere, nicht mehr oder kaum mehr mit dem freien Auge sichtbare Organismen („Mesofauna“) wie Fadenwürmer, Hornmilben, Rädertierchen sowie im Boden lebende Kleinslebewesen, Mikroorgnismen („Mikrofauna“): Amöben, Flagellatesorgen sorgen für eine weitere Umsetzung der zerkleinertenPflanzen- und Tierreste und Exkremente. Diese Organismen lockern den Boden weiter auf und sorgen für die Bildung des Aggregatgefüges.
Im Boden leben noch Pilze, Algen, Protozoen und Bakterien. Die Destruenten (=Zersetzer) unter ihnen, die Pilze und Bakterien sorgen für die enzymatische Spaltung der organischen Verbindungen in ihre Grundbausteine; aus organischem Material wir für die Pflanzen nutzbares anorganisches Material Humifizierung, Mineralisierung)
TYPISCHE MERKMALE VON BODENPRGANISMEN
- Vielen Bodenlebewesen fehlen die Augen odersie sehen zumindest sehr schlecht
- Oft sind sie weiß gefärbt. (Es fehlen die Hautpigmente zum Schutz vor der Sonne.)
- Ihr Körper ist oft walzen- oder wurmförmig.
- Sie haben meist einen ausgezeichneten Geruchssinn.
BODENÖKOLOGIE- ZUSTAND UNSERER BÖDEN
- Etwa ein Drittel der gewachsenen Böden sind zerstört, von Zerstörung bedroht, tiefgreifend verändert oder akut belastet.
- Durch die Ausbreitung von Siedlungen und Infrastrukturanlagen werden wesentlich mehr Böden zerstört und belastet als durch die Landwirtschaft.
- In Landwirtschaftsgebieten entfallen 55% aller Gefährdungen auf mechanische Belastungen und 45% auf Schadstoffprobleme.
- Etwa 1% der Böden haben eine sehr hohe Schwermetallbelastung.
Böden in der ökologischen Landwirtschaft sind gesunde Böden. Sie sind von lockerer Beschaffenheit mit einer hohen Vielzahl an lebenden Tieren wie Regenwürmern und anderen Bodenorganismen. Durch konventionelle Landwirtschaft wird der Boden verdichtet, das Bodenleben nimmt ab, da den Organismen der Sauerstoff fehlt (durch die Verdichtung ist der Boden weniger durchlüftet: Eine weitere Folge sind Staunässe und in der Folge Moderprozesse. Bei den Stoffwechselprozessen unter Luftabschluss entstehen Treibhausgase wie Lachgas (N2O) und Methan (CH4), die zur Klimaerwärmung beitragen.
Arten von Bodenzerstörung:
Bodenzerstörung | Schadstoffanreicherung | Schädigung der Bodenstruktur |
Ausbreitung der Siedlungsgebiete | Bodenverschmutzung-und zerstörung durch Straßenverkehr; | Bodenverschmutzung-und zerstörung durch Straßenverkehr; Versiegelung |
Wachstum von Handels-,Verteil- und Gewerbezentren | Bodenverdichtung und Schädigung der Bodenstruktur; Bodenversiegelung | |
Bodenzerstörung in den Alpen | Belastung im Reb- und Obstbau | Belastung im Reb- und Obstbau |
Bodenerosion | Bodenbelastung durch Abfalldünger | |
Moorschwund und -Zerstörung | Bodenbelastung im Gemüsebau | unwiederbringliche Schäden für Flora und Fauna! |
Bodenabtrag, -umlagerung, -überschüttung und-aufschüttung; Kiesabbau | Flächenhafter Eintrag von Schadstoffen aus der Luft | Zerstörung der natürlichen Bodenstruktur; Schwinden von Lebensraum,… |
DÜNGUNG
ARTEN VON DÜNGUNG:
Gründüngung
Einarbeiten von grünen Pflanzen oder angewelktem Pflanzenmaterial (Ernterückstände, Stroh etc.) in den Boden
Düngung mit mineralischen Düngern
„Kunstdünger“; enthaltene Nährstoffe liegen in direkt pflanzenverfügbarer Form vor und können von den Pflanzen schnell aufgenommen werden. Allerdings tragen diese Dünger nicht zur Humusbildung bei, fördern keine Lockerung des Bodens. Bodenorganismen können bei oftmaligem Gebrauch geschädigt werden und insgesamt nimmt bei der Verwendung dieser Dünger die Bodenfruchtbarkeit und „Bodengesundheit“ ab)
Mist
Fruchtwechselwirtschaft/Zwischenfruchtanbau:
Mit den richtig gewählten Kulturarten und Sorten für den Zwischenfruchtanbau können folgende Vorteile erzielt werden
Fixierung von Luftstickstoff
- Nutzung als Futter oder als Biomasse für Biogasanlagen – im Futterbaubetrieb ermöglicht der Zwischenfruchtanbau eine zusätzliche Bereitstellung von preiswertem Grundfutter
- Auflockerung der Fruchtfolge
Zwischenfruchtkulturen sollen nicht jenen Pflanzenfamilien angehören die als Hauptfrucht eingesetzt werden
- Verminderung von Nährstoffverlusten – Nährstoffspeicherung z.B.: von Nitrat – Reduktion der Auswaschung – und Nährstoffaufschluss (N, P, Spurenelemente)
Hauptziele des Zwischenfruchtanbaus:
Schutz vor Wind- und Wassererosion; Mulchsaat verhindert Verschlämmung und Abschwemmung
- Verbesserung der Bodengesundheit und der Bodenfruchtbarkeit – oberirdische Substanz steht zur Humusbildung und als Nahrung für das Bodenleben zur Verfügung
- Biologische Nematodenbekämpfung z.B.: in der Zuckerrübenfruchtfolge
- Verschönerung der Landschaftsbildes – Lebensraum für Wildtiere aktive Landschaftsgestaltung ist eine Leistung des Bauern für die Gesellschaft
Fixierung des Luftstickstoff durch Leguminosen:
Luftstickstoff wird – mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln – in pflanzenverfügbaren Stickstoff umgewandelt
- je 1 % Klee werden ca. 3 kg Stickstoff für Folgefrucht verfügbar
daher sind Legumiosen nicht nur in der biologischen Landwirtschaft eine wichtige N-quelle (die fixierte N-Menge richtet sich nach dem N-Min Gehalt im Boden, der angebauten Leguminosenart und der Standdauer
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