Fasern

Baumwollstoffe

Baumwolle wird schon seit Jahrhunderten als Stoff zur Herstellung von Kleidung benutzt. Das liegt daran, dass dieses Material gut zu verarbeiten und angenehm zu tragen ist. Baumwolle ist eine Pflanzliche Naturfaser.

Die unterschiedlich langen Fasern die wie Wattebäusche die Samenstände der Baumwollpflanzen umhüllen, werden zu Fäden versponnen. Diese Fasern sind weich und sehr saugfähig – einer der besonderen Vorzüge der Baumwolle. Je länger, feiner und flauschiger die einzelnen Fasern sind, umso hochwertiger ist der fertige Stoff.

Es gibt zahllose Varianten von Baumwollstoffen, von leichten, lockeren Geweben bis zu schweren aufgerauten Stoffen wie Samt. Gern wird Baumwolle auch mit Seide oder anderen Fasern gemischt, damit man besonders langlebige Stoffe erhält.

Viele pflegeleichte Stoffe bestehen aus einer Mischung von Baumwolle mit synthetischen Fasern. Nicht nur für Kleidung ist Baumwolle beliebt, sondern auch für Bettwäsche, Dekorationen und Polstermöbel.

Basis der pflanzlichen Fasern ist die Zellulose aus der Zellwand der Pflanzenzelle- ein Makromolekül aus Glucose (Traubenzucker) Einheiten

 

Wollstoffe

Wolle ist ein Naturmaterial – sie wird aus dem Fell von Schafen oder Ziegen gewonnen. Die hochwertigsten Stoffe werden aus den feinsten Fasern hergestellt. Je gröber die Fasern sind, desto gröber wird auch der Faden und das Gewebe.

Mohair und Kaschmir werden aus Ziegenhaaren gesponnen. Alpaca aus Lamahaar.

Diese speziellen Materialien sind sehr weich und oft auch sehr teuer, weil sie nur in kleinen Mengen hergestellt werden. Oft werden sie mit Schafwolle gemischt, um sie stabiler und gefälliger zu machen. Wolle ist ein vielseitiges Material, das in verschiedenen Stärken, Strukturen und Webarten angeboten wird.

Wolle ist saugfähig und teilweise angenehm zu tragen. Zudem ist Wolle schwer entflammbar, wasserabweisend und elastisch. Zwar lassen sich Wollstoffe gut reinigen, aber durch Sonnenlicht, Motten und unsachgemäßes Bügeln werden sie auch leicht beschädigt.

 

Leinen und Seide

Leinen und Seide sind zwei weitere Naturmaterialien, denen immer ein Hauch von Luxus anhängt. Heute werden diese Stoffe aber recht preiswert angeboten. Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze hergestellt, Seide wird aus den Fäden der Seidenraupe gesponnen.

 Beide Stoffe gibt es in unterschiedlichen Stärken und Qualitäten, es werden auch Leinen-Seiden-Mischgewebe angeboten. Leinen ist kühl und sehr saugfähig, darum ist es der ideale Stoff für heißes Klima. Es lässt sich gut färben, aber es knittert leicht. Um das Knittern zu vermeiden, wird Leinen häufig mit anderen Fasern gemischt.

Seide kann man als Mischgewebe oder als reine Seide kaufen, es kommen viele unterschiedliche Stärken und Qualitäten in den Handel.

 

Tierische Stoffe sind Stoffe aus Eiweißfasern. Ihre Fasernsind daher aus Aminosäuren aufgebaut.

 

Synthetische Stoffe

Fasern wie Polyester, Nylon, Acryl und Elasthan werden auf chemischen Wege aus Gas, Öl, Alkohol, Wasser und Sauerstoff hergestellt, Materialien wie Viskose oder Acetat dagegen aus aufbereiteter pflanzlicher Zellulose. Die letzteren sind, ebenso wie die Naturfaserstoffe, saugfähig und angenehm zu tragen, aber sie neigen zum Knittern, Verziehen und Einlaufen.

Synthetische Stoffe sind haltbar, strapazierfähig und knitterbeständig jedoch nicht saugfähig.

 

Nachweismöglichkeiten von Fasern

 

  • Griffprobe

Anhand der Griffprobe lassen sich spezifische Eigenschaften von Fasern ertasten. Jede Faser hat ihre ganz bestimmten Eigenschaften. Der Griff kann sich jedoch je nach Verarbeitung, Veredelung, etc. verändern.

 

Baumwolle (glatt) warm, fest
Leinen Kühl, steif
Schafwolle Warm, rau, weich
Seide Glatt, weich
Synthetische Fasern Schwere Unterscheidung

 

 

  • Knitterprobe

Die Knitterstärke hängt von der Stärke, Dichte und Verarbeitung der Faser ab.

 

Leinen (bzw. Flachs) Sehr starkes knittern
Baumwolle Starkes knittern
Viskose Starkes knittern
Seide Starkes knittern
Wolle Geringes knittern
Acetat Geringes knittern
Polyamid Geringes knittern
Polyester Sehr geringes knittern

 

 

 

  • Brennprobe

Bei der Brennprobe werden einzelne Fäden angezündet und je nach Geruch, Verbrennung, Entflammung und Rückstand ist zu Erkennen welcher Stoff es ist. Hierbei ist es sehr wichtig mit Vorsicht umzugehen da manche Stoffe schneller brennen als andere.

 

Einteilung Cellulosefasern

(pflanzlich)

Eiweißfasern

(tierisch)

Synthesefasern
Faserbeispiel Baumwolle Wolle Polyester
Entflammung Sehr leicht Schwer Schmelzen, dann Entflammen
Verbrennung Rasch Langsam Schnell
Geruch Verbranntes Papier Verbranntes Horn Verbranntes Plastik
Rückstand Leichte Flugasche Schwarzes kohliges Knötchen Hartes unzerreibbares Knötchen

Liebert Isabella 2HMA, HLMW9, 2015