Weltgesundheit- Tropenarzt Dr. Kühnel informiert über die aktuelle Lage von Ebola
Am 12.5. folgten Dr. Kühnel und seine Frau einer Einladung, für Schülerinnen und Schülern der 1HTA, 1HTB, 1HGA, 2HGA, 3HGA und 1ALA der Neuen Wassermanngasse einen Vortrag über Ebola zu halten. Am 13.5. besuchten Dr. Kühnelt und seine Frau dann die HLMW9 und hielten einen Vortrag vor der 4HIA, 4HIB und 4HMM.
Dr. Kühnel ist bislang Österreichs einziger Tropenarzt, welcher mit einer Delegation des Roten Kreuzes nach Westafrika flog um Vorort Teams im Umgang mit dieser heimtückischen und meist tödlich verlaufenden Krankheit zu schulen.
Ebola ist eine sehr gefährliche Virus Erkrankung, an der 60-90% der infizierten versterben. Bislang gibt es keine wirksamen Medikamente oder einen Impfstoff, obwohl intensiv geforscht wird und erste Erfolge sichtbar sind.
Dr. Kühnel hatte Einsätze in Liberia und Sierra Leone. Er schulte lokale Priester, Mediziner/innen Krankenpfeger/innen und Helfer/innen im Umgang mit Kranken und vor allem auch Toten und half beim Wiederaufbau eines Krankenhauses. So konnten Dr. Kühnel und seine Frau, welche ebenfalls als Krankenpflegerin in Ebola Gebieten diente, aus erster Hand darüber informieren, wie man Ebola bekommt und wie nicht und wie groß die Gefahr eines Ausbruchs dieser Seuche in Österreich ist.
Der Mediziner berichtete vom „Patienten Cero“, einem zweijährigen Kind, welches sich vermutlich beim Spielen mit einem Flughund angesteckt hatte. Flughunde und Affen tragen das Virus häufig in sich- bzw. an sich und ein Berühren des Tieres und anschließender Kontakt mit Schleimhäuten, z.B. Augen reiben oder Ablecken der Finger kann bedeuten, dass man sich mit der Krankheit angesteckt hat. Ebola wurde in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts erstmals beschrieben, jedoch starben bei den Ausbrüchen meist ganze Dörfer aus und so war die Krankheit von Europa zu weit weg, um den Menschen hier Angst zu machen. Erst der letzte Ausbruch machte klar, dass durch den Ausbau der Straßen und den Flugverkehr sich die Krankheit stärker verbreiten konnte als sonst. Und nun interessierten sich auch Europa und der Westen für Ebola.
Dr. Kühnel brachte den Schülerinnen und Schülern das ernste und traurige Thema mit seiner lockeren und heiteren Art auf eine ehr unterhaltsame Weise näher. Spektakulär war auch, als sich der Tropenarzt in den Seuchenanzug zwängte und sehr anschaulich demonstrierte, wie mühsam es ist, bei 40 Grad Celsius Außentemperatur den Schutzanzug korrekt an- und auszuziehen und auch in dieser Montur zu arbeiten.
Während der Ebola-Ausbruch in Liberia offiziell mit 9. Mai 2015 für beendet erklärt wurde (WHO), ist der aktuelle Ausbruch der Seuche noch nicht vollständig bekämpft, gibt es doch in Guinea und Sierra Leone) nach wie vor Neuerkrankungen.
Neben Ebola gibt es noch weitere hämorrhagische Fieber, ebenfalls durch Viren ausgelöst, z.B. Marburg-Fieber oder Lassa Fieber, mit ähnlichen Symptomen wie Ebola.
Es bleibt die Hochachtung für Dr. Kühnel und seine Frau für diesen mutigen Einsatz in Westafrika und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Ebola Epidemie und die Hoffnung, dass Dank der intensiven Forschungsarbeiten vielleicht doch bald ein wirkungsvolles Medikament oder Impfungen zur Verfügung stehen.