Chemie in unserer Kleidung

In Kleidungsstücken von 20  Modemarken fandt man laut einer Greenpeace Studie Umweltgifte.Die Waschmaschine spült diese Chemikalien in heimische Gewässer – mit unabsehbaren Folgen.

Der Einsatz von Umweltgiften in der Modeindustrie: Verbraucher besitzen heute viermal so viel Kleidung als 1980. All die Kleider, T-Shirts und Hosen mögen das Selbstbewusstsein haben, die Umwelt dagegen leidet darunter. Internationale Modehäuser setzen bei der Herstellung von Kleidung giftige Chemikalien ein, die in Gewässer gelangen, wie eine Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace ergab.
Die Organisation untersuchte 141 Kleidungsstücke, gekauft in 29 Ländern, von internationalen Modemarken. Hergestellt wurden die Textilien in 18 Ländern, überwiegend auf der südlichen Erdhalbkugel.
In der Kleidung aller 20 untersuchten Modemarken fanden Tester Nonylphenolethoxylate (NPE). Die in der EU weitgehend verbotene Chemikalie wird zu Nonylphenol abgebaut. Die Substanz ist vor allem für Wasserorganismen giftig. „Bei Menschen greift sie in den Hormonhaushalt ein“ . „Weil sie sich anreichert, steht sie auf der Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe.“ Die Grenzwerte wurden nicht überschritten. Doch geringe NPE-Konzentrationen müssen nicht heißen, dass nur kleine Mengen des Schadstoffs bei der Fertigung eingesetzt werden. Das meiste NPE gelangt bei der Herstellung in die Umwelt, im fertigen Produkt sind dann nur noch Spuren nachweisbar.
Einige Kleidungsstücke enthielten auch gesundheitsschädigende Phthalate in hoher Konzentration. Solche Chemikalien können den Hormonhaushalt stören und möglicherweise zu Unfruchtbarkeit führen. Sie sind vor allem in Aufdrucken wie Bildern oder Logos zu finden, wo sie offenbar als Weichmacher dienen. Im Laufe der Zeit können sie dort freigesetzt werden – und so ebenfalls ins Wasser gelangen. In zwei Kleidungsstücken fanden die Tester Amine, die in höheren Konzentrationen Krebs auslösen können. Allerdings lagen die gemessenen Werte unter dem EU-Grenzwert.
„Modemarken missbrauchen weltweit Flüsse als private Abwasserkanäle und verschmutzen so das Trinkwasser von Millionen Menschen“

Bericht von Benjamin Ökmen, 1HMB

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